Von   4. Oktober 2019

Am 09.11.2018 haben Uwe und ich unser Vorhaben für 2019 fest gebucht.

Beide wollen wir beim Berliner Mauerweglauf an den Start gehen, Uwe um die Back2Back – Medaille zu holen und ich um das erste mal nach meinem letztjährigen Ausstieg zu finishen.

Im Januar begann bei mir die Vorbereitung, etwas ungewöhnlich, aber mit den SuMeMa einen 70 km Trail-Run. Danach etwas runterfahren und mit kleinen Einheiten bis zur Marathondistanz fortzuführen.

(c) Jens Scheffler
(c)Mario Bartowski

Zusammen ging es mit den Twins vom Weyher Lauftreff, die Uwe und ich in ihrer Rennsteiglaufvorbereitung (Supermarathon) begleiten nach Öjendorf zum Marathon. Dann weiter zum 6h Lauf Münster, den wir vier ebenfalls mit über 50 km bestritten.

Als nächstes folgte der Hannover Marathon den wir beide bestritten. Danach ging es für mich an die Ostsee zum Darß – Marathon, Uwe bestritt die Harzquerung.

Jens, Uwe & ich
Boxenstopp

Gemeinsam sind wir im Juni beim 24h Lauf in Delmenhorst an den Start gegangen und haben unsere längste Trainingseinheit mit 111 & 126 km gemeistert. Uwe hat im Anschluss noch eine lange Einheit auf Malle eingeschoben und ich bin kurzerhand beim Thüringen Ultra über 100 km und mehr als 2100 HM mit Lauffreund Matthias gestartet.

kurz vor dem Start
kurz vorm Start
nicht mehr weit

Zwei 100ter in zwei Wochen sind schon anstrengend, aber völlig sinnvoll um für mich, um den Mauerwegelauf zu überstehen. Zwei Wochen später schoben wir noch den Ottonenlauf mit 70 km ein. Dieser ist ein sehr schöner Landschaftslauf mit Highlight Alexisbad.

Leider gab’s für mich schon Vorzeichen, daß es Probleme geben wird. Bei Kilometer 40 plötzliche Übelkeit und Erbrechen. Also langsam bis zu km 45 gequält und mit dem Shuttle Bus zum Ziel. Schnell geduscht und an der Ziellinie auf Matthias und Uwe gewartet.

Ab da habe ich mir eine 14 tägige Pause verordnet um fit für den Mauerwegelauf zu sein.

Zwischen den ganzen langen Läufen waren immer viele kleine Trainingsläufe im heimischen Revier.

Freitag früh ging es dann mit der deutschen Bahn, die mal wieder nicht pünktlich war, nach Berlin.

Simone kümmerte sich um’s Hotel, Uwe und ich um die Startunterlagen. Danach Klamotten auf’s Zimmer und ab zum Briefing und Pastaparty. Im Anschluß wieder mit Simone getroffen und noch ein hopfenlastiges Kaltgetränk zu uns genommen. Da wir luxuriös gebucht haben, stand uns die executive Lunch zur freien Verfügung, welche wir natürlich unter Widerwillen genutzt haben. Da haben wir Jea eine uns bekannte Läuferin und Martina von der Rennleitung getroffen. Martina war wild am telefonieren, weil ihr die ganzen Helfer ausgefallen sind. Kurzerhand meldet sich Simone für die Unterstützung im Ziel bereit.

Später auf den Zimmern noch die Dropbacks gepackt und ab ins Bett. 03:45 Uhr klingelte mein Wecker, viel Schlaf war es nicht, eher ein Ruhen. Schnell mit Uwe zum Frühstück und 05:00 fuhr der Bus zum Start im Jahn Sportpark. Simone blieb dieses mal gepflegt liegen. Pünktlich um 06:00 Uhr fiel der Startschuß für den Mauerwegelauf

Nach ihren Frühstück ist Simone mit dem Leihwagen zum ersten Wechselpunkt gekommen. Ich habe meine völlig durchgeschwitzten Sachen und die Schuhe gewechselt. Etwas Wasser, eine Salzkapsel, ein Stück Melone und ein paar Salzstangen zu mir genommen und dann ging es auch schon weiter.

Ca. ein bis zwei Kilometer später mußte ich mich schlagartig übergeben. Wir sind ein paar Meter gegangen um zu sehen wie es geht.

Das war mein persönlicher Leidensweg,

erst die Seele aus den Leib 🤮 nachdem das Problem aus der Welt war, kam das nächste, Schmerzen in der Leistengegend, die ein laufen unmöglich machten. Schnelles Gehen war Anfangs noch drin, aber die Zeit lief uns weg.
Wir hatten beim Start schon klare Regeln, wenn einer nicht mehr mithalten kann, läuft der andere alleine weiter. Und so kam bei km 45 eine für mich emotionale 😭 Verabschiedung von Uwe. Ich quälte mich noch bis zu km 51, in der Hoffnung es geht vorüber. Simone hat auf mich gewartet. Lange überlegt ich, ob ich weiter wandere oder aufgebe. Zeitlich gab es für die Wanderung keine Chance, so blieb nur die einzig richtige Entscheidung, Zeitchip ab und Feierabend.

Aber das wäre nicht richtig gewesen, so habe ich meine ganze Berliner Kontakte angerufen und ein Fahrrad am Ar…. von Berlin bei Andreas ausgeliehen und bin Uwe entgegen gefahren.
Die letzten 60 km haben wir wieder gemeinsam bestritten und daß ist das was Lauffreunde machen, sie lassen sich nicht allein.
Der Weg war Steinig und schwer für beide, die Müdigkeit setzte uns ganz schön zu.
Sekundenschlaf auf dem Rad, etwas ganz Neues für mich.
Wir quälten uns beide bis zum Jahn Sportpark, geplant hatte ich mit Uwe die letzten Meter zu laufen.
Im Ziel traf ich Simone, die als Helferin an der Ziellinie stand. Kurz darauf kam Marek ein weiterer Lauffreund den ich an der Ziellinie begrüßte, leider habe ich dadurch Uwe verpasst 😡

Wir haben beide die Ziellinie erreicht, und ich kann trotz allem den Lauf abhaken.
Für mich ist erst einmal Schluss mit langen Läufen, muß der Ursache auf den Grund gehen.

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